«The Bear»

«The Bear»

«Hinter dir, Chef!» «Danke, Chef!» «Bitte, Chef!» Dass sich in «The Bear» alle Mitarbeitenden in der Küche mit Chef anreden, gehört mit zu den prägendsten Aussagen dieser Comedyserie. Chef steht in diesem Zusammenhang aus dem Englischen heraus selbstverständlich auch für Chefin. Die Serie ist modern, realitätsnah, unverblümt, ungeschönt. Mit einer herausragenden Kameraführung. Und mit einem hervorragenden Jeremy Allen White in der Hauptrolle des Carmen «Carmy» Berzatto. Und so erstaunt es nicht, dass die Serie Anfang Jahr bei den Emmy Awards zehn Auszeichnungen abräumt. Es geht um Essen, Familie, den Wahnsinn des Alltagstrotts, die steilen und rutschigen Schattenseiten. Und nicht zuletzt um die Schönheit der Dringlichkeit. Während der junge Koch Carmy sich darum bemüht, sowohl den Sandwichladen seiner Familie «The Original Beef of Chicagoland» als auch sich selbst zu verwandeln, arbeitet er mit einem widerspenstigen Team zusammen. Werden diese gleichermassen chaotischen wie auch herzlichen Menschen zu seiner Wahlfamilie? Das wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

Zu sehen auf Disney+, freigegeben ab 12.

«Dune: Part Two»

«Dune: Part Two»

Wir schreiben das Jahr 10191: «Paul Atreides verbündet sich mit Chani und den Fremen, um sich an den Verschwörern zu rächen, die seine Familie umgebracht haben. Infolgedessen muss er sich zwischen der Liebe seines Lebens und dem Schicksal des Universums entscheiden.» Voller Spannung verfolgen wir auf der grossen Leinwand die Kämpfe im Wüstenplaneten. Und wir fühlen uns tatsächlich mittendrin. Dies dank der 4DX-­Kinositze, auf denen wir es uns für drei Stunden bequem machen. Wasser, Wind, Blitz, Gerüche und ein gehöriges Schaukeln lassen uns die Zeit vergessen. Aber Achtung: Popcorn und Cola bitte mit Vorsicht geniessen. Man weiss ja nie, wann man wieder durchgeschüttelt wird. Ein einmaliges Kinoerlebnis. Mein Tipp: Gleich ein ganzes Wochenende daraus machen. Am Samstag wird «Dune: Part One» zu Hause geschaut. Und am Sonntag geht es dann für «Dune: Part Two» ins Kino. Beste Unterhaltung für die ganze Familie.

«Dune: Part One» auf Netflix und «Dune: Part Two» im Blue Cinema in Chur. Empfohlen ab 12.

«Nyad»

«Nyad»

Bald ist es wieder so weit. Die 96. Verleihung der Oscars steht vor der Tür. Genau genommen wird die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am 10. ​März im Dolby Theatre in Los Angeles die aus ihrer Sicht besten Filme und Filmschaffenden des Kinojahres 2023 mit Auszeichnungen in 23 Kategorien ehren. Es ist deshalb naheliegend, dass ich heute einen oscarnominierten Film empfehle. «Barbie». Oder doch eher «Oppenheimer»? Weder noch! Heute empfehle ich «Nyad». Ein Film, der die wahre Geschichte der amerikanischen Marathonschwimmerin Diana Nyad erzählt, die mit 64 Jahren ihr Lebensziel erreichte und von Kuba nach Florida schwamm. Adrenalin. Sportliche Grenzen. Freundschaft. Und vor allem eine grosse Portion Frauenpower: Jodie Foster und Annette Bening stehen als inspirierende Sportlerinnen vor der Kamera und zeigen, dass es nie zu spät ist, um Träume wahr werden zu lassen. Packend und – so wie «Barbie» und «Oppenheimer» – absolut empfehlenswert.

«Haus des Geldes»

«Haus des Geldes»

Tokio, Rio, Denver, Berlin, Nairobi, Moskau, Helsinki, Oslo, Stockholm, Lissabon, Palermo, Marseille, Bogotá, Cincinnati, Sofia, Ibiza, Manila. Ferienplanung? Weit gefehlt. Diese Städtenamen tragen die Bankräuberinnen und Bankräuber aus der Netflixserie «Haus des Geldes». Dies, um ihre Identität zu schützen. Weiter tragen sie für die Überfälle Masken. Dali-Masken. Frei nach dem spanischen Maler. Und äusserst beliebt zur Fasnachtszeit. In «Haus des Geldes» organisiert «Der Professor» einen Raubüberfall, der in monatelanger Vorbereitung geplant und schliesslich perfekt durchgeführt wird. Acht Spezialistinnen und Spezialisten sollen ihm dabei helfen. Überfallen wird aber nicht eine Bank, sondern die Banknotendruckerei Spaniens. Ziel ist es, eigene Geldscheine in der Höhe von 2,4 Milliarden Euro zu drucken. Spannend. Fesselnd. Spektakulär. Also Masken an. Und ab an die Fasnacht. Aber bitte keinen Überfall planen.

«Haus des Geldes», 2017, Drama, 5 Staffeln, auf Netflix, empfohlen ab 16 Jahren.

«The Rookie»

«The Rookie»

Alles neu macht der Mai? Von wegen. Wir starten neu und frisch in den Januar. Entsprechend fällt mein Serientipp aus. In «The Rookie» wagt der Hauptprotagonist John Nolan (gespielt von Nathan Fillion) schliesslich genau das: einen Neuanfang. Nach seiner Scheidung und einem miterlebten Banküberfall verändert der Mittvierziger sein Leben, wird Polizist und zieht nach Los Angeles. Beim LAPD ist John Nolan der älteste Rookie überhaupt. Er muss sich gegen seine jüngeren Mitbewerberinnen und Mitbewerber behaupten. Und seinen Ausbildnerinnen und Ausbildnern beweisen, dass ein guter Polizist in ihm steckt. John Nolan tut dies mit viel Charme und Witz. Und einer grossen Portion Empathie. Viel Zwischenmenschliches und tägliche Kriminalfälle, die es zu lösen gilt, sorgen für beste Unterhaltung. Nervenkitzel, Spannung und Entspannung sind garantiert.

«The Rookie», 2018, Drama, sechs Staffeln, zu sehen auf Netflix und Disney+. Empfohlen ab 13 Jahren.