«Bridgerton»

«Bridgerton»

London, im Jahre 1813. Die Ballsaison ist eröffnet. Und die Londoner High Society versammelt sich. Geheiratet wird, wer eine gute Partie ist. Dabei hängt der Rang der Debütantinnen vom Urteil der britischen Königin ab. Auch die acht Geschwister der Familie Bridgerton versuchen, die Liebe zu finden. Die Eltern, Lady Violet und Lord Edmund, haben sie alphabetisch benannt: Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacinth. Im Zentrum stehen ihre Liebesgeschichten. Geschichten, die auf Heimlichkeiten, Täuschungen und Lügen basieren. Und schlussendlich dennoch in tiefe und echte Gefühle münden. Und dann ist da noch die geheimnisvolle Lady Whistledown. Sie veröffentlicht Klatsch und Tratsch in einer Zeitung. Und niemand weiss, wer sie ist. Eine Serie zum Träumen und Lachen. Turbulent. Fröhlich. Gross. Bunt. Krass. Wunderbar königlich. Und wunderbar fiktiv. Mit einem diversen Cast. Doch, wer ist denn nun Lady Whistledown? Wer es wissen will, schaut rein.

Auf Netflix, empfohlen ab 16.

«Desperate Housewives»

«Desperate Housewives»

Kennen Sie Susan, Lynette, Bree und Gabrielle? Wenn nicht, dann wird es höchste Zeit. Die vier «Desperate Housewives» oder auf gut Deutsch verzweifelten Hausfrauen leben allesamt an derselben Strasse, der Wisteria Lane. In ihren makellosen Häusern, mit ihren perfekten Männern und ihren fehlerlosen Kindern. Jedoch bröckelt die tadellose Fassade der Frauen von Staffel zu Staffel, je mehr Vertuschungen ans Licht kommen. Die vier Freundinnen verbreiten Gerüchte, spinnen Intrigen und hüten ihre eigenen dunklen Geheimnisse. Die Erstausstrahlung der Serie war vor 20 Jahren. Die Handlung ist aber heute noch topaktuell. Und grossartig gespielt von Marcia Cross (Bree Van de Kamp), Felicity Huffman (Lynette Scavo), Teri Hatcher (Susan Delfino) und Eva Longoria (Gabrielle «Gaby» Solis). Neugierig? Mein Tipp: Schauen Sie die Serie auf Englisch. Die Gespräche aus dem Alltag eignen sich hervorragend dazu, die Sprache aufzufrischen.

Zu sehen auf Disney+, freigegeben ab 12.

«Mein Name ist Eugen»

«Mein Name ist Eugen»

Immer wenn die Sommerferien vor der Tür stehen, erinnere ich mich an diese unbeschwerten Wochen in meiner Kindheit. Damals ging der Sommer ewig. Zu den Erinnerungen gehört neben Raketenglace und Badi auch ein Film. Ein Klassiker, den Sie bestimmt kennen: «Mein Namen ist Eugen». Die Verfilmung von Klaus Schädlins Buch von 1955 erschien in den frühen 2000ern und hat meine Kindheit geprägt. Die Geschichte spielt in den 1960er-Jahren. Die Lausbuben Eugen, Wrigley, Bäschteli und Eduard haben allerlei Flausen im Kopf. Eines Tages finden sie eine Schatzkarte von Fritzli Bühler, dem König der Lausbuben. Und damit nimmt das Abenteuer – oder das Unheil – seinen Lauf. Der Film ist zwar an manchen Stellen leicht drüber und oft laut. Überzeugen mag er dann, wenn er sich zurücknimmt. Herzhaft lachen kann ich dennoch auch heute. Kein anderer Film gibt mir so leichte Sommerferiengefühle wie «Mein Name ist Eugen». Auf Play Suisse finden sich übrigens viele weitere (Schweizer) Klassiker.

«Mein Name ist Eugen», zu sehen auf Play Suisse.

«Rentierbaby»

«Rentierbaby»

Zerstörerisch. Verstörend, verwirrend, komplex. Nervenaufreibend. Und manchmal ganz einfach schrecklich. So kommt die Netflix-Serie «Rentierbaby» daher. Das tönt nun nicht gerade erfrischend. Ich weiss. Trotzdem. Die Miniserie ist absolut sehenswert. Die Handlung ist schnell erzählt. Als ein erfolgloser Comedian (Donny) einer verletzlichen Frau (Martha) eine freundliche Geste zeigt, entwickelt sich eine quälende Besessenheit, die beider Leben zu zerstören droht. Kurzum: Es geht um Stalking. Aus seiner wahren Geschichte rund um sexuelle Gewalt und eine Stalkerin machte Comedian Richard Gadd die fiktive Serie «Rentierbaby». Als von Martha gestalkter Donny spielt er die Hauptrolle in seiner Geschichte. Dabei wird schnell klar, die Serie ist ein Spiegel der Gesellschaft. Mehr noch. Von uns selbst. Der ureigenen und manchmal unverständlichen und unlogischen Komplexität des Menschen. Wie sonst könnte Donny seine Stalkerin Martha schlussendlich nach ihrer Verurteilung manchmal vermissen und gar Trost in ihren Nachrichten finden? Das Ende von «Rentierbaby» überfordert, verwirrt und erschüttert. Schauen Sie rein. Und halten Sie durch.

«Rentierbaby», Drama, 1 Staffel, zu sehen auf Netflix, freigegeben ab 18.

«The Bear»

«The Bear»

«Hinter dir, Chef!» «Danke, Chef!» «Bitte, Chef!» Dass sich in «The Bear» alle Mitarbeitenden in der Küche mit Chef anreden, gehört mit zu den prägendsten Aussagen dieser Comedyserie. Chef steht in diesem Zusammenhang aus dem Englischen heraus selbstverständlich auch für Chefin. Die Serie ist modern, realitätsnah, unverblümt, ungeschönt. Mit einer herausragenden Kameraführung. Und mit einem hervorragenden Jeremy Allen White in der Hauptrolle des Carmen «Carmy» Berzatto. Und so erstaunt es nicht, dass die Serie Anfang Jahr bei den Emmy Awards zehn Auszeichnungen abräumt. Es geht um Essen, Familie, den Wahnsinn des Alltagstrotts, die steilen und rutschigen Schattenseiten. Und nicht zuletzt um die Schönheit der Dringlichkeit. Während der junge Koch Carmy sich darum bemüht, sowohl den Sandwichladen seiner Familie «The Original Beef of Chicagoland» als auch sich selbst zu verwandeln, arbeitet er mit einem widerspenstigen Team zusammen. Werden diese gleichermassen chaotischen wie auch herzlichen Menschen zu seiner Wahlfamilie? Das wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

Zu sehen auf Disney+, freigegeben ab 12.

«Dune: Part Two»

«Dune: Part Two»

Wir schreiben das Jahr 10191: «Paul Atreides verbündet sich mit Chani und den Fremen, um sich an den Verschwörern zu rächen, die seine Familie umgebracht haben. Infolgedessen muss er sich zwischen der Liebe seines Lebens und dem Schicksal des Universums entscheiden.» Voller Spannung verfolgen wir auf der grossen Leinwand die Kämpfe im Wüstenplaneten. Und wir fühlen uns tatsächlich mittendrin. Dies dank der 4DX-­Kinositze, auf denen wir es uns für drei Stunden bequem machen. Wasser, Wind, Blitz, Gerüche und ein gehöriges Schaukeln lassen uns die Zeit vergessen. Aber Achtung: Popcorn und Cola bitte mit Vorsicht geniessen. Man weiss ja nie, wann man wieder durchgeschüttelt wird. Ein einmaliges Kinoerlebnis. Mein Tipp: Gleich ein ganzes Wochenende daraus machen. Am Samstag wird «Dune: Part One» zu Hause geschaut. Und am Sonntag geht es dann für «Dune: Part Two» ins Kino. Beste Unterhaltung für die ganze Familie.

«Dune: Part One» auf Netflix und «Dune: Part Two» im Blue Cinema in Chur. Empfohlen ab 12.

«Nyad»

«Nyad»

Bald ist es wieder so weit. Die 96. Verleihung der Oscars steht vor der Tür. Genau genommen wird die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am 10. ​März im Dolby Theatre in Los Angeles die aus ihrer Sicht besten Filme und Filmschaffenden des Kinojahres 2023 mit Auszeichnungen in 23 Kategorien ehren. Es ist deshalb naheliegend, dass ich heute einen oscarnominierten Film empfehle. «Barbie». Oder doch eher «Oppenheimer»? Weder noch! Heute empfehle ich «Nyad». Ein Film, der die wahre Geschichte der amerikanischen Marathonschwimmerin Diana Nyad erzählt, die mit 64 Jahren ihr Lebensziel erreichte und von Kuba nach Florida schwamm. Adrenalin. Sportliche Grenzen. Freundschaft. Und vor allem eine grosse Portion Frauenpower: Jodie Foster und Annette Bening stehen als inspirierende Sportlerinnen vor der Kamera und zeigen, dass es nie zu spät ist, um Träume wahr werden zu lassen. Packend und – so wie «Barbie» und «Oppenheimer» – absolut empfehlenswert.

«Haus des Geldes»

«Haus des Geldes»

Tokio, Rio, Denver, Berlin, Nairobi, Moskau, Helsinki, Oslo, Stockholm, Lissabon, Palermo, Marseille, Bogotá, Cincinnati, Sofia, Ibiza, Manila. Ferienplanung? Weit gefehlt. Diese Städtenamen tragen die Bankräuberinnen und Bankräuber aus der Netflixserie «Haus des Geldes». Dies, um ihre Identität zu schützen. Weiter tragen sie für die Überfälle Masken. Dali-Masken. Frei nach dem spanischen Maler. Und äusserst beliebt zur Fasnachtszeit. In «Haus des Geldes» organisiert «Der Professor» einen Raubüberfall, der in monatelanger Vorbereitung geplant und schliesslich perfekt durchgeführt wird. Acht Spezialistinnen und Spezialisten sollen ihm dabei helfen. Überfallen wird aber nicht eine Bank, sondern die Banknotendruckerei Spaniens. Ziel ist es, eigene Geldscheine in der Höhe von 2,4 Milliarden Euro zu drucken. Spannend. Fesselnd. Spektakulär. Also Masken an. Und ab an die Fasnacht. Aber bitte keinen Überfall planen.

«Haus des Geldes», 2017, Drama, 5 Staffeln, auf Netflix, empfohlen ab 16 Jahren.

«The Rookie»

«The Rookie»

Alles neu macht der Mai? Von wegen. Wir starten neu und frisch in den Januar. Entsprechend fällt mein Serientipp aus. In «The Rookie» wagt der Hauptprotagonist John Nolan (gespielt von Nathan Fillion) schliesslich genau das: einen Neuanfang. Nach seiner Scheidung und einem miterlebten Banküberfall verändert der Mittvierziger sein Leben, wird Polizist und zieht nach Los Angeles. Beim LAPD ist John Nolan der älteste Rookie überhaupt. Er muss sich gegen seine jüngeren Mitbewerberinnen und Mitbewerber behaupten. Und seinen Ausbildnerinnen und Ausbildnern beweisen, dass ein guter Polizist in ihm steckt. John Nolan tut dies mit viel Charme und Witz. Und einer grossen Portion Empathie. Viel Zwischenmenschliches und tägliche Kriminalfälle, die es zu lösen gilt, sorgen für beste Unterhaltung. Nervenkitzel, Spannung und Entspannung sind garantiert.

«The Rookie», 2018, Drama, sechs Staffeln, zu sehen auf Netflix und Disney+. Empfohlen ab 13 Jahren.