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Der Beginn einer Brieffreundschaft II

Diese Kolumne zeigt den Briefwechsel zweier Frauen. Ihre Dialekte könnten unterschiedlicher kaum sein: Prättigauer Dialekt trifft auf Domleschger-/Churerdeutsch.

Liabi Margrith

Bim Lesa vu dinem Briaf hani recht müassa schmunzla. Alles hani uf da erschti Blick nit verschtanda aber wonis denn nomol duraglesa han, hanis denn au checkt 🙂 I kenna tatsächlich a paar Prättigauer und Prättigauerinna – und bin viel z St. Antönia gsi als klises Meitli. Kenna tuani Wörter wia «Ätti» und han das immer cool gfunda, wenn anderi Kinder ihrem Papa so gseit händ. Hüt khöri viel Lüt in minem Alter säga «Dad». Hani ezselber nonia und fändi glaub au biz weird. I han grad letschtin mitera Kollegin drüber gredet, wenn ma eigentlich dr Switch vu «Papi» zu «Papa» macht. Giz es Alter, vu döt weg ma nümma Papi seit, sondern nuno Papa oder sogar Vater? A guati Kollegin vu miar seit ihrna Eltera zum Bispil weder Mama, no Papa, sondern d Vornäma. Das isch denn luschtig. Wenni mol verruckt bin uf mini Mama, rüafi au amol «Muatter!» aber dr Vornama würi ez glaub nia brucha. Apropos Näma: Häsch du en Spitznama oder amol eina ka? Min Nama isch halt relativ kurz, drum hani nia würkli eina ka. Erscht woni älter worda bin, häts gwüssi geh, wo agfanga händ, Spitznäma uszbrobiara. «Larry» oder «Larifari» khöri hüt no öppa.

Z Wort «Biitrömmli» hätti ez also aunit verstanda, wia dia Verkäuferin aber Schgarnüzzli hani ez no könna usafinda. Ez nimmt mi aber Wunder, öb diar das öppis seit: «a tschennta». Mini Mama hät das immer gseit und i han das früah übernoh und bruchs immer no regelmässig. Vu mina Kollega kennt das aber niamert und denn luagends mi immer ganz komisch a. I glauba das kunnt usem Domleschg aber viellicht ischs sogar sona Family-Thing. Wemmer schu bir Familia sind: Min Neni hät immer «Bujacka» gseit und sit a paar Johr hät dr Rescht vur Familia das Wort au abiz agno. I verwüttsch mi no öppa, wiani das sega und denn grinsa muass, wills niamert checkt. Es isch a super Wort aber i glauba, au das häsch no nia khört. Und das isch denn no nit amol Jugendsproch, gell!

A liaba Gruass zruck

Lara

Luag amol, do bini am Pascuminersee gsi am Heinzaberg!

Über «Mid liäbnä Grüäz und LG» und die Autorinnen

Diese Kolumne zeigt den Briefwechsel zweier Frauen – eine hat gerade mit dem Studium begonnen, die andere ist im Ruhestand. Sie schreiben über Gott und die Welt und manchmal auch über das, was sie an der jeweils anderen Generation nicht so ganz verstehen. Sogar ihre Dialekte könnten unterschiedlicher kaum sein: Prättigauer Dialekt trifft auf Domleschger-/Churerdeutsch.

Margrith Ladner-Frei, geboren 1949, ist in Schiers-Schälleria aufgewachsen. Seit mehr als 50 Jahren lebt sie nun in Grüsch. Traditionen, alte Bräuche, Menschen und ihre Geschichten, Gesetze der Natur, die Schöpfung und ihre Kreaturen und besonders die Sprache der Walser interessieren die Schreiberin sehr. Sie hat schon einmal für die «Büwo» geschrieben und hat bereits viel Erfahrung gesammelt, was die Sprache und unsere Dialekte betreffen.

Lara Buchli, geboren im Jahr 2003, ist in Zizers aufgewachsen. Zur Zeit studiert sie an der ZHAW in Winterthur. Tiere, die Natur, Krimis und Horror findet sie super. Sie hat ihr Praktikum bei der «Büwo» absolviert und schreibt seit Jahren hobbymässig und konnte so bereits Erfahrung sammeln, was das Schreiben und die deutsche Sprache angeht.

Alle Beiträge der Kolumne
gibt es hier zum Nachlesen.