Bever unter Spannung
Die «Büwo»-Redaktion ist in diesem Sommer wieder mit dem RhB unterwegs und entdeckt in der Sommerserie «Wo goht’s hera?» die schönen Orte Graubündens. Dabei reist sie mit modernen Zügen, die elektrisch angebtrieben werden. Klar auch, Dampffahrten gibt es auf den Bündner Schienen nur selten.
Doch das RhB-Stammnetz wurde anfangs nur von Dampflokomotiven befahren – bis auf eine Ausnahme. Die Linie Bever-Scuol wurde gleich bei ihrer Eröffnung 1913 elektrifiziert. Dazu liest man auf Wikipedia: «Die Rhätische Bahn entschied so, die noch im Bau befindliche Strecke Bever–Scuol als Teststrecke für Einphasenwechselstrom zu verwenden und beauftragte die Kraftwerke Brusio mit der Energieversorgung. Die Kraftwerke Brusio mussten nun die Energiezufuhr vom Puschlav über den Berninapass nach Bever, zum eigens […] errichteten Unterwerk sicherstellen. So konnte die Rhätische Bahn die Unterengadinerlinie schon bei der Eröffnung elektrisch betreiben.»
Dampfzüge verkehrten auf der Strecke Bever–Scuol nur selten, da die Linie von Anfang an elektrifiziert war.
Bever – oder Bevers, wie der Ort bis 1943 offiziell hiess – war somit der erste elektrische Bahnhof der RhB. Von dort aus wurde 1919 auch die zweite Strecke elektrifiziert, nämlich jene via Albula nach Thusis. Bereits 1922 war das gesamte Netz elektrifiziert, womit die RhB eine Vorreiterrolle bei den Schweizer Eisenbahngesellschaften einnahm.
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Die heute noch betriebsfähige Lok 353 gehörte zu den ersten elektrischen Lokomotiven auf dem RhB-Netz.
Bilder ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv