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Schatzhüter

Man fühlt sich ein bisschen wie Smaug, der mächtige Feuerdrache aus Mittelerde. Der, der die Zwergenstadt Erebor überfiel und sich mit einem immensen Schatz in der grossen Halle im Einsamen Berg verschanzte. Goldmünzen über Goldmünzen, Edelsteine und allerlei Wertvolles von unschätzbarem Wert. Solche Schätze gilt es auch im Spiel zu sammeln, das ich in dieser Kolumne vorstellen will. Es handelt, wie der Name schon sagt, von Drachen und Schafen. Aber der Reihe nach.

«Von Drachen und Schafen» ist illustrativ ein Meisterwerk. Die grossen Spielkarten bieten, jede für sich, schon viel fürs Auge. Bis ins letzte Detail ausgearbeitete Illustrationen wirken beinahe wie Ölgemälde. Nur schon darum lohnt es sich, einen Blick auf die Karten zu werfen. Aber auch das Spiel selbst macht Laune.

Es ist ein einfaches Sammelkartenspiel, welches neben Taktik auch eine Portion Glück erfordert. Wer sich einmal eingelesen hat, versteht das Spielprinzip schnell. Wie schon erwähnt, gewinnt, wer zum Schluss des Spiels den wertvollsten Schatz besitzt. Die Wertgüter erwirbt man, indem man sie mit Schafen einlöst. Letztere befinden sich auf der Rückseite der Karten und sind jederzeit für die Gegnerinnen und Gegner sichtbar. Das ist insofern gemein, weil sie ja auch Schafe in den fünf verschiedenen Farben benötigen, um ihre Schatzkammer zu füllen. Und, weil sie mit Aktionskarten dazwischen funken können. Die Aktionskarten sind ebenfalls passend zum Spiel gestaltet. Es gibt Ritter, Diebe, Hirtinnen, Zauberer, Einhörner, wütende Mobs und natürlich Drachen. Also alles, was in eine richtige, sagenumwobene Welt gehört. Daran hätte wohl auch J. R. R. Tolkien Freude gehabt.

Das Spiel beginnt bei dem Spieler oder der Spielerin, der oder die zuletzt Schafe gesehen hat. Die Person zieht zwei Karten – entweder vom Aufnahmestapel oder von der sogenannten Weide. Denn in der Mitte liegen jeweils vier Schafe aus, die ebenfalls auf die Hand genommen werden können. Pro Spielzug dürfen maximal zwei Karten ausgelegt werden: eine Schatzkarte oder Höhle, in der der Schatz liegt, und eine Aktionskarte. Es muss aber nicht zwingend ausgespielt werden. Die Spielenden dürfen maximal zehn Karten auf der Hand haben. Schatzkarten dürfen ausgelegt werden, wenn sie mit der entsprechenden Anzahl Schafe bezahlt werden. Höhlen kosten nichts, können aber zum Ende des Spiels zusätzliche Siegespunkte bringen. Wenn eine Person den zehnten Schatz ausgelegt hat, wird die Runde noch zu Ende gespielt. Dann werden die Siegespunkte gezählt. Es gewinnt, wer am meisten davon gesammelt hat.

«Von Drachen und Schafen» macht wirklich Spass. Auch der Wiederspielwert ist gross, weil der Spielausgang nicht unbedingt vorhersehbar ist und oft knapp ausgeht. Die zwei Seiten der Karten machen das Spiel spannend, weil beim Kartenziehen nicht klar ist, was sich hinter den farbigen Schafen verbirgt. Die Aktionskarten geben zusätzliche Würze und lassen zu, dass man sich ein bisschen wie der schatzhütende, fiese Drache Smaug fühlt. Willkommen in Mittelerde. Oder eben einer anderen wunderbaren Fantasywelt.

Von Drachen und Schafen»: für zwei bis vier Spielende, ab neun Jahren. Die Spieldauer beträgt circa
45 Minuten. Das Spiel kann im Fachhandel
oder online gekauft und auch in der Stadtbibliothek
Chur ausgeliehen werden.

Gamescorner

Spannendes Spiel mit vielen Helden

In diesem Spiel hat man nicht nur einen Helden, der durch sein Abenteuer streifen darf. Nein. Bei «Live A Live» sind es gleich acht Heldinnen und Helden, die in ihrer Zeitepoche für Ordnung sorgen. So kann man zum Beispiel ein Abenteuer in der Steinzeit erleben und ein anderes spielt sich im kaiserlichen China ab. Die Settings der Levels und der Charaktere sind einfach strukturiert und in Retrolook gehalten, so kommen beim Spielen immer wieder nostalgische Gedanken auf. Das Game ist aber, trotz des speziellen Grafikstils, sehr unterhaltsam und man kann durchaus gut zwischen seinen Heldinnen und Helden switchen.

Das Kampfsystem im Spiel ist sehr schnell erlernbar und so freut man sich auf jeden Kampf in den verschiedenen Epochen. Denn auch hier gilt: Je mehr man kämpft und gewinnt, umso besser wird der spielbare Charakter (und seine Verbündeten, die mithelfen). Auch Ressourcen darf man in diesem JRPG (Japanese Role-Playing Game) nicht vernachlässigen, da sie sehr wichtig für den Charakter sind – so können dann neue Kampffertigkeiten erlangt werden.

Die Abschnitte und die Helden sind unterschiedlich und bieten sehr viel Unterhaltung. Auch die Kämpfe machen sehr viel Spass, da man sich auch etwas überlegen muss und nicht einfach drauflos drücken kann. Zudem sind einige Gegner sehr stark und man muss dann doch schauen, dass man seinen Charakter aufleveln kann, damit die Chance bestehen bleibt, als Sieger aus einem schweren Kampf hervorzugehen. Ein cooles Retrospiel, das mit seinen Ideen überzeugen kann und für viele spassige Stunden beim Zocken sorgt.

«Live A Live» wurde auf der Switch getestet. Ab 12 Jahren.