Zwüscha Grossstadt, Studium und Heiweh
Liabi Margrith
I hoffa, du häsch schöni letschti Summerwucha könna gnüssa. Du bisch jo uf dr Jagd gsi, isch das richtig? Wia lang machsch das schu? Und kasch du miar mol erklära, was Jäger und Jägerinna mitera «ehravolla» Jagd meinen? Was giz denn do für Unterschied? Für mi persönlich isch ez a sona Jagd nit würkli öppis ehravolls, aber viellicht ligt das dra, dassi kei Fleisch essa. Luag, miar isch das egal, wenn öpper uf d Jagd goht aber i kumma amigs nit ganz drus, wenns do verzellend, wia schön sona Jagd si söll. Wia stohsch du derzua, wenn Lüt kei Fleisch oder kei Tiarprodukt essend? Macht diar das öppis us oder isch diar das egal? Kasches a Stuck wit nohvollzücha oder gar nita?
So, Themawechsel: Mit dr Jagd kunnt dr Herbscht und ez isch denn au schu Oktober. Vor a paar Wucha hani mis Studium z Winti agfanga. Das isch ungwohnt für mi. Neui Stadt, neui Wohnig, neui Lüt, neua Alltag, neui Routina. Und derzua kunnt, dassi inera WG wohna. Aber i denka, es isch normal, wemma en Moment brucht, zum driko 🙂 Eza grad hocki im Zug Richtig Berga und freua mi uf z Wuchanend in Graubünda. Isch halt schu ganz andersch inera Stadt wia Winti und i bin dr ehrlich, i vermissa Graubünda, wenni vor luter Hochhüser kei Berga meh gsehn. Han mi zerschta Mol gfühlt wia z Heidi xD Verstohn mi nit falsch, i bin gära an anderna Ort und gsehn gern Neus aber am schönschta isches halt schu Dahei.
Wia isch das bi diar, bisch du a Heiweh-Bündnerin? Und nomol a Frog, wemmer grad bim Thema «Studiara» gsi sind: Häsch du eigentlich a Usbildig gmacht ka? Vorem Studium hani jo es Johr lang bir «Büwo» gschafft ka als Praktikantin. Vor dem hani d BM gmacht ka, au z Chur. Und vor dem hani a viarjöhrigi Lehr als Mediamatikerin absolviart. Do hani viel mit Gstaltig und Media z tua ka. Und au wenn das für mi so logisch isch, was a Mediamatikerin macht, wüssend viel nit, was das isch. Miar isch no öppa öpper so ko: «Ah, Mediamatikerin, denn schaffsch im Mediamarkt?» Äh nei!
Anyway, i wünscha diar a guati Zit und freua mi uf din nögschti Briaf!
LG Lara
Über «Mid liäbnä Grüäz und LG» und die Autorinnen
Diese Kolumne zeigt den Briefwechsel zweier Frauen – eine hat gerade mit dem Studium begonnen, die andere ist im Ruhestand. Sie schreiben über Gott und die Welt und manchmal auch über das, was sie an der jeweils anderen Generation nicht so ganz verstehen. Sogar ihre Dialekte könnten unterschiedlicher kaum sein: Prättigauer Dialekt trifft auf Domleschger-/Churerdeutsch.
Margrith Ladner-Frei, geboren 1949, ist in Schiers-Schälleria aufgewachsen. Seit mehr als 50 Jahren lebt sie nun in Grüsch. Traditionen, alte Bräuche, Menschen und ihre Geschichten, Gesetze der Natur, die Schöpfung und ihre Kreaturen und besonders die Sprache der Walser interessieren die Schreiberin sehr. Sie hat schon einmal für die «Büwo» geschrieben und hat bereits viel Erfahrung gesammelt, was die Sprache und unsere Dialekte betreffen.
Lara Buchli, geboren im Jahr 2003, ist in Zizers aufgewachsen. Zur Zeit studiert sie an der ZHAW in Winterthur. Tiere, die Natur, Krimis und Horror findet sie super. Sie hat ihr Praktikum bei der «Büwo» absolviert und schreibt seit Jahren hobbymässig und konnte so bereits Erfahrung sammeln, was das Schreiben und die deutsche Sprache angeht.
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