Wieder amol wiisi Wiahnachta
Ciao Margrith
Säg nüt, ez isch schu Dezember und bald schu Silvester. D Zit goht würklich u huara schnell verbi. I han erscht grad agfanga studiara und in a paar weniga Wucha hani schu mini Semesterprüafiga! I han zwor Wiahnachtsferia, aber dia muassi zum Lerna nutza, sus wird das denn nüt im Januar, du. Eza willi aber nonit dra denka, sondern zerscht d Wiahnachtszit gnüssa. Üsa alljöhrlichi faltbari Plastik-Wiahnachtsbaum stoht au schu in dr Schtuba nebem Kutschi. Dä hät d Mama mol vor a paar Johr bir Nana füragrüblet und sit dem hämmer kei echta Baum meh. Isch mr Recht so. Denn kamma na noch Wiahnachta eifach wieder usanandstecka, zämmaklappa und in dr Kartonschachtla versorga. Mini Ufgab isches, sit i a klises Maitli gsi bin, dr Baum z schmücka – am liabschta losi Musik derzua oder es Hörspiel. Apropos Musik, was losisch du gära? I han dr alti Plattaspieler vu mim Papa mit in d WG gno und losa mega gära Musik druf. Es tönt ganz andersch. Mega crazy, was fürna Unterschied s macht, wia und über was ma a Liad lost. I bin en Fan vu «fascht» allem ab da 60er bis zu da 2000er. Speziell gfallt mr Rockmusik. Vu «Guns N’ Roses», «Billy Idol» bis zu «Mötley Crüe» und «Ozzy Osbourne» losi eigentlich alles gära. Aber i khör au gära «Blondie», «SNAP» und «Boney M.».
Guazla wetti auno das Johr. Am liabschta hani Spitzbuaba und Zimtsterna. Fiira tuani bir Mama dahei. Bi üs giz, anderscht als bi diar, jedes Johr Gschenkli. Egal wia alt i bin haha. I bin dr ehrlich, i finda Gschenkli kriaga super aber i schenka au anderna mega gära öppis. Am liabschta machi d Gschenkli selber oder überlegg mr öppis Kreativs. Z schönschta an Wiahnachta findi d Stimmig am Obig. D Mama und i kochen amigs zämma, denn packemer d Gschenkli us und nocher luagemer meischtens no a Wiahnachtsfilm. Aber nit eifach eina, nei! Miar luagend jedes Johr «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel». Glaub mr, i bin würklich kei Fan vu Kitsch und i könnt mr schöners vorstella, als a Liabesschnulza luaga, aber dä Film find sogar i schön. Er wird nia langwilig. I bin mr zimli sicher, dass du dä au schu gseh häsch. Wia findschna? Uf z Aschenbrödel bini nit ifersüchtig aber uf da Schnee wos döta händ, bini schu biz niidisch. I hätti gära wieder amol so richtig viel Schnee do dunna. Und i wünscha miar wieder mol wiisi Wiahnachta. Das wär schön.
I wünsch dr ganz schöni Feschttäg und a guata Rutsch ins neua Johr!
Blib gsund und gnüs d Zit mit dinera Familia 🙂
LG Lara
Über «Mid liäbnä Grüäz und LG» und die Autorinnen
Diese Kolumne zeigt den Briefwechsel zweier Frauen – eine hat gerade mit dem Studium begonnen, die andere ist im Ruhestand. Sie schreiben über Gott und die Welt und manchmal auch über das, was sie an der jeweils anderen Generation nicht so ganz verstehen. Sogar ihre Dialekte könnten unterschiedlicher kaum sein: Prättigauer Dialekt trifft auf Domleschger-/Churerdeutsch.
Margrith Ladner-Frei, geboren 1949, ist in Schiers-Schälleria aufgewachsen. Seit mehr als 50 Jahren lebt sie nun in Grüsch. Traditionen, alte Bräuche, Menschen und ihre Geschichten, Gesetze der Natur, die Schöpfung und ihre Kreaturen und besonders die Sprache der Walser interessieren die Schreiberin sehr. Sie hat schon einmal für die «Büwo» geschrieben und hat bereits viel Erfahrung gesammelt, was die Sprache und unsere Dialekte betreffen.
Lara Buchli, geboren im Jahr 2003, ist in Zizers aufgewachsen. Zur Zeit studiert sie an der ZHAW in Winterthur. Tiere, die Natur, Krimis und Horror findet sie super. Sie hat ihr Praktikum bei der «Büwo» absolviert und schreibt seit Jahren hobbymässig und konnte so bereits Erfahrung sammeln, was das Schreiben und die deutsche Sprache angeht.
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