Skip to content

Probiärfaasä

Diese Kolumne zeigt den Briefwechsel zweier Frauen. Ihre Dialekte könnten unterschiedlicher kaum sein: Prättigauer Dialekt trifft auf Domleschger-/Churerdeutsch.

Liäbi Lara

 

Äs ischt cheibä intressant mid diär düür und här z schriibä, au we mr äsiä no än Erchleerig bruuchend, zäm änand z vrschtaa. Du freegischt wägä mim Übrnamä. I han scho au hii und daa än Übrnamä kha. We mii Bruädr di Täubi kha hed übr mi hed är miär «Titä» gseid. Das han i ghasst. Da ischt mr de där wa mr mini Gottä gee hed liäbr gsi. Schi hed miär nemli «Titäli» gseid. Ja, i nümä aa, will i äso äs fiins Meitji gsi bi. Wenn mii «Tätä», so he miär dm Ätti gseid, psundrs di guät Luunä kha hed, bin i imschä «Teddl» gsi. Ds Jegrbluät, wa in miinä Aadärä flüüsst, han i va im ggerbt. Wenn i uf dr Jagd churz drvor schtan äs Wild z erleggä, de khör i us dä ewägä Jagdgründ d Schtimm vam Tätä, wa bischmet: «Schüüss Teddl, schüüss»! Und de geid s albig für ds Tiär und mi waidmännisch guät uus. Iigfleischti Kollegänä rüäfend miär hüt äsiä «Mege». Abr i sägä albig dr richtig Namä, we mi äswär freeget, där gfallt mir nemli ganz guät. Nu asä Meitjä hett i no gärä ä Zuäsatznamä kha. I ha mr füürgschtellt, i chönnti doch Margrith-Sophiä heissä, natürli wägä der hübschä italienäschä Schauschpiläri Sophia Loren. Soso und diinä Neni hed «Bujacka» gseit. Ischt das ä Jaggä wa mä ufm Buu aaleit zäm Schaffä? Dem seitend miär de ds «Übrhääss». Im Büro am Arbetsplatz han i ämal bbrallet, mi Buäb chön etz sälbr schiis Übrhäässli wäschä. Was äs Übrhäässli ischt hed zwar au niämet gwüsst.

Und das Wort «tschennt» seid miär natüürli äppis. Miär jungä Meitlä hend das pruucht, we mr äswannä ä hübschä Purscht aaghimmlet hend. De ischt das ä «tschenntä Cheib» gsi. Und wenn di Gööf blöd taa hend, he mr gseit, das ischt de ni gra «tschennt». Duä hed das ünschrneim no gfallä, abr hüt bruuchä mrs niä mee. I bin ja nid gra für Uusdrück, wiä «mega» und «cool». Abr das muäss i etz no erzellä. I han ämal äs Tagsch ni grad Gäduld kha mid mir Mamä, wa scho übr nüünzgi gsi ischt und han äswas zä miim Enkl gchlaggt und halt äs bitschi uusgrüäft. Där Jüngling ischt gar nid miir Meinig gsi und hed ganz vrsöönli gmeint: « I find si cool»! Äs hed mr grad ä Schguff gee und i han ds Gfüül übrcho, das passi grad preziis und mii Schwiiluunä ischt mid ämä Lachä vrschwundä. Etz wünsch i diär ä guätä Summr und schick dr liäbi Grüäz us m Prättägä.

Über «Mid liäbnä Grüäz und LG» und die Autorinnen

Diese Kolumne zeigt den Briefwechsel zweier Frauen – eine hat gerade mit dem Studium begonnen, die andere ist im Ruhestand. Sie schreiben über Gott und die Welt und manchmal auch über das, was sie an der jeweils anderen Generation nicht so ganz verstehen. Sogar ihre Dialekte könnten unterschiedlicher kaum sein: Prättigauer Dialekt trifft auf Domleschger-/Churerdeutsch.

Margrith Ladner-Frei, geboren 1949, ist in Schiers-Schälleria aufgewachsen. Seit mehr als 50 Jahren lebt sie nun in Grüsch. Traditionen, alte Bräuche, Menschen und ihre Geschichten, Gesetze der Natur, die Schöpfung und ihre Kreaturen und besonders die Sprache der Walser interessieren die Schreiberin sehr. Sie hat schon einmal für die «Büwo» geschrieben und hat bereits viel Erfahrung gesammelt, was die Sprache und unsere Dialekte betreffen.

Lara Buchli, geboren im Jahr 2003, ist in Zizers aufgewachsen. Zur Zeit studiert sie an der ZHAW in Winterthur. Tiere, die Natur, Krimis und Horror findet sie super. Sie hat ihr Praktikum bei der «Büwo» absolviert und schreibt seit Jahren hobbymässig und konnte so bereits Erfahrung sammeln, was das Schreiben und die deutsche Sprache angeht.

Alle Beiträge der Kolumne
gibt es hier zum Nachlesen.