Der Beginn einer Brieffreundschaft

Sali liäbi Lara
Wenn i diinä Namä schriibä chunnd miär ä bärüämtä Film z Sinnd. Döt hed ä ganz ä hübschi Schauschpiläri au Lara gheissä. Abr das ischt halt scho uuheimli lang sittr. Du bischt viil z jung zäm där Liäbäsfilm z chennä. Denk, du chönntischt biwaarischt mis Enkäli sii. Was meinscht, was seitischt du zäm ä so ä Prättigrnani, wa d hofäli vrschtüän-discht. Ja weischt, wenn d de sövl um mi um werischt hettischt ünschä Diälekt bald im Chopf und uf dr Zungä.
Bi ünsch im hübschtä Tal vam Kantoo, dm Prättigä, hed au wiä übral afä ä grossi Vrmischglig va Lüüt und Schpraachä villä Übrhand gnuu. Und äso is au keis Wundr, dass ünschi Schpraach nümä sövl hübsch und suubr ggredt würd wiä äsiä. Drum setz i mi ii für das Kulturguät va ünschr Schpraach und wetti äbiz vrschragä und schä sä lag as mügli erhaltä. Drum freut s mi grad namisch, dass miär dä Hengert chönnd füärä und änand gägäsiitig chennälärnä törfend. I ha miär zäm Ziil gsetzt schonigslos z prättigärä und mi niänä schprachli aazpassä. Wenn sch äswas nid vrschtönd chönd sch mi ja freegä und de gib i gärä Pscheid. Das gid nemli vrdaalisch luschtägi Bägägnigä. I bi schiinrziit z Chur in dä Wollähoof, ä Ladä, wa du waarschiinli au nümmä chennscht. Zär Vrchäufäri han i gseid, i hetti gärä äs graws Biitrömmli. Schi hed mi nu schpässig aagluägät und de han i noch ämal gseit, i sötti äs Biitrömmli ha. Duä hed sch duä mid ämä schüüchä Lächlä gfreeget, was i meini. I ha rä s gärä erchleert, dass i «ein Beigarn» sötti ha. Das hed mä zä miir Ziit bim Schtrümpf lismä pruucht zäm d Färschänä z vrschterchä. Zletscht am End he mr beedä gglachet und schi hed mr wellä äs Seckli gee. I han gseid, dass i halt liäbr äs Schgarnüzzli hetti und duä ischt ds Glächtr widr losgangä. Mä gseet, we mr au nid di gliich Schpraach redend, vrschtaa tüä mr änand nottä, mä muäss nu wellä.
Liäbi Grüäz
Margrith

Über «Mid liäbnä Grüäz und LG» und die Autorinnen
Diese Kolumne zeigt den Briefwechsel zweier Frauen – eine hat gerade mit dem Studium begonnen, die andere ist im Ruhestand. Sie schreiben über Gott und die Welt und manchmal auch über das, was sie an der jeweils anderen Generation nicht so ganz verstehen. Sogar ihre Dialekte könnten unterschiedlicher kaum sein: Prättigauer Dialekt trifft auf Domleschger-/Churerdeutsch.
Margrith Ladner-Frei, geboren 1949, ist in Schiers-Schälleria aufgewachsen. Seit mehr als 50 Jahren lebt sie nun in Grüsch. Traditionen, alte Bräuche, Menschen und ihre Geschichten, Gesetze der Natur, die Schöpfung und ihre Kreaturen und besonders die Sprache der Walser interessieren die Schreiberin sehr. Sie hat schon einmal für die «Büwo» geschrieben und hat bereits viel Erfahrung gesammelt, was die Sprache und unsere Dialekte betreffen.
Lara Buchli, geboren im Jahr 2003, ist in Zizers aufgewachsen. Zur Zeit studiert sie an der ZHAW in Winterthur. Tiere, die Natur, Krimis und Horror findet sie super. Sie hat ihr Praktikum bei der «Büwo» absolviert und schreibt seit Jahren hobbymässig und konnte so bereits Erfahrung sammeln, was das Schreiben und die deutsche Sprache angeht.
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