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Bilder Laura Kessler

Von damals und heute

Der Bündner Bäuerinnen- und Landfrauenverband hat zum 90-jährigen Jubiläum ein Kochbuch herausgegeben – Gerichte daraus

«Was geschah damals? Es waren Krisenjahre in Europa und in der Schweiz.» So beginnt das Vorwort im Jubiläumsbuch des Bündner Bäuerinnen- und Landfrauenverbands, das zu ihrem letztjährigen Jubiläum erschienen ist. Krisen, wohin man schaute. Damals, in späten 20er- und frühen 30er-Jahren. Die Spanische Grippe, der Börsencrash in New York, die Weltwirtschaftskrise. Und die Gründung der Bäuerinnenvereinigung Graubünden. Das war im Jahr 1932. Seither ist bekanntlich viel passiert, hat sich viel verändert. Was aber geblieben ist, sind viele Rezepte aus den Talschaften Graubündens. Traditionelle Rezepte mit regionalen Zutaten. Nun gesammelt in einem Buch. 

Schamser Nedels 

200 g Mehl

½ TL Salz

2 verklopfte Eier

1 dl Wasser

100 g Sultaninen

2 EL Wasser

400 g Kartoffeln

2 EL Wasser

½ TL Salz

1 Zwiebel

1 Stk Butter

Reibkäse

Mehl, Salz und Eier vermischen.

Das Wasser zum Mehl geben, glattrühren, Teig klopfen.

Die Sultaninen in den Teig einrühren. Das Wasser aufkochen und salzen. Den Teig wie Spätzli mit dem Messer vom Brett in das siedende Wasser wegspachteln.

Spätzli nach 2-3 Minuten aus der Pfanne schöpfen und warm stellen.

Die Kartoffeln schälen und in kleinere Würfel schneiden.

Das Wasser aufkochen, salzen, die Kartoffeln beigeben.

Auf kleinem Feuer 8-10 Minuten gar kochen, dann das Wasser abgiessen.

Die Spätzli und Kartoffeln schichtweise in einer Schüssel anrichten. Reibkäse dazwischen streuen.

Zwiebel hacken, in der Butter anbraten und über das Gericht verteilen.

Muldainer Paclanas 

170 g Butter

500 g Mehl

3 EL Zucker

1 Pr. Salz

2 Eier

3 EL Milch

1 TL Backpulver

 

Alles zu einem geschmeidigen Teig kneten.

2 Stunden ruhen lassen.

Teig portionenweise dünn auswallen, mit scharfem Messer in Rechtecke schneiden, einen Schnitt in jedes Rechteck.

In eingesottener Butter ausbacken.

Mit Zucker bestreuen und mit Kompott servieren.

Dieses Gericht schmeckt kalt auch sehr gut.

Die Bäuerinnen haben früher Paclanas aufs Feld für’s Marend mitgenommen.

Chisciöi – Käseküchlein

250 g Buchweizenmehl

250 g Alpkäse, kleingeschnitten

Wenig Salz

3,5-4 dl Wasser

Öl

 

Mehl in eine Schüssel geben, Alpkäse, Salz und Wasser beifügen und rühren, bis ein homogener Teig entstanden ist. Öl in einer Bratpfanne erhitzen und den Teig löffelweise ins Öl geben, so dass Küchlein daraus entstehen. Auf beiden Seiten goldbraun braten. Zu diesen Küchlein passt Löwenzahnsalat sehr gut.

Vater Mütsch

500 g Mehl

1,5 TL Salz

3 EL Zucker

80 g Butter

3 dl Milch (kalt)

½ Hefe (Würfel)

 

Mehl in eine Schüssel geben.

Salz und Zucker beifügen und gut daruntermischen.

Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen, Pfanne vom Herd nehmen.

Milch zur Butter geben.

Hefe in der Flüssigkeit auflösen.

Mehl mit der Flüssigkeit von der Mitte aus anrühren.

Teig gut kneten, bis er glatt und geschmeidig ist. Zugedeckt an der Wärme um das Doppelte aufgehen lassen.

Den Teig in Stränge formen und längliche Mütsch schneiden.

Mütsch mit einem scharfen Messer längs einschneiden.

Auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und Mütsch mit Eiweiss bestreichen und etwas Zucker darüber streuen.

Nochmals eine halbe Stunde aufgehen lassen.

Im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten goldbraun backen.