Wo sich Igel wohlfühlen

Der Igel bewohnt das gesamte Mittelland und die Voralpen bis auf eine Höhe von etwa 1000 bis 1200 Metern über Meer. Einmal wurde gar ein Exemplar auf 1640 Metern über Meer beobachtet. Auch im Kanton Graubünden ist der Igel also heimisch und müsste eigentlich vielerorts anzutreffen sein. Doch auch hier werden Magerwiesen, Hecken und Gehölz seltener. Der kleine Kerl braucht deshalb naturnahe Gärten. Und zwar eine Vielzahl davon. Denn der Igel ist auch ein Wanderer. Er hat einen hervorragenden Orientierungssinn und speichert sich im Laufe seines Lebens eine Art Landkarte im Kopf ab, in der Durchschlüpfe, Tagesverstecke und Futterstellen verzeichnet sind.
Was man im eigenen Garten für den Igel tun kann, zeigen die unten aufgeführten Tipps. Hat man keinen eigenen Garten, kann man dem Igel indirekt etwas Gutes tun. «Auch auf einem Balkon kann man Töpfe mit einheimischen Pflanzen anbringen», sagt Igelexpertin Annekäthi Frei. Das ist für die Insekten wichtig. Und diese wiederum braucht der Igel. Mehr zum kleinen Naturbotschafter gibt es hier auf Seite 34 zu lesen.
Wiese statt Rasen
Das Herzstück eines igelfreundlichen Gartens ist die Wiese. Hier findet der Igel seine Nahrung: Käfer, Spinnen, Larven, Raupen, Schnecken und Würmer. Wiesen sind viel pflegeleichter als Rasen.
Hecken und Sträucher
Igel brauchen ungestörte Plätze unter buschigen Sträuchern und Hecken. Dort verbringen sie die Tagesruhe und bauen das Säuglings- und Winternest.
Nur einheimische Pflanzen verwenden
Die einheimische Pflanzen- und Tierwelt hat über Jahrmillionen Lebensgemeinschaften gebildet. Jedes Tier und jede Pflanze hat eine Funktion und ist nützlich.
Gartenabfälle verwerten
In der Natur gibt es keinen Abfall. Schön geschichtete Haufen aus Strauchschnitt, Laub und Totholz bieten den Igeln Nahrung und Unterschlupf.
Durchlässige Zäune und Gartenmauern
Igel legen auf der Futter- und Partnersuche weite Strecken zurück. Durchschlüpfe erleichtern die Wanderungen und verringern Strassenquerungen.
Wasserstellen einrichten
Für Igel ist es nicht einfach, Wasser zu finden. Mit einem Naturteich unterstützen Sie die Artenvielfalt. Während Dürreperioden helfen Wasserschalen.
Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger
Pestizide und Kunstdünger vergiften die Nahrung der Igel. Wo diese Mittel eingesetzt werden, gibt es keine Igel mehr. Besonders abzuraten ist von chemischer Insektenbekämpfung, die meist unterschiedslos alle Kleinlebewesen schädigt, egal ob so genannter Nützling oder Schädling. In akuten Fällen sollte allenfalls zu ökologisch verträglichen Mitteln gegriffen werden: zum Beispiel Schneckenzäune statt Schneckenkörner.
Vorsicht beim Rasenmähen
Die zunehmende Beliebtheit von Mährobotern stellt eine ernsthafte Gefahr für den Igel dar. Bei deren Einsatz ist daher Vorsicht geboten:
1. Geräte nur tagsüber laufen lassen
2. Igelsichere Geräte kaufen
3. Vor dem Einsatz Gelände nach Tieren absuchen
Die Informationen stammen von der Webseite www.pro-igel.ch.