Skip to content

Wie die Wikinger

Eines vorweg, Kubb kann den sportlichen Ehrgeiz reizen, vielleicht sogar überreizen. Aber dazu später mehr. Erstmal die Erklärung des beliebten Outdoorspiels. Für das Wurfspiel werden zwei Teams, zehn Holzklötze (schwedisch Kubbs) als Spielfiguren, ein Holzkönig, sechs Wurfhölzer und vier Eckpflöcke, mit denen ein Spielfeld von ungefähr fünf mal acht Metern abgesteckt wird, benötigt. Je fünf Kubbs werden auf den Grundlinien der kurzen Spielfeldseiten aufgestellt. Dahinter positionieren sich die beiden Teams, so dass sie sich gegenüberstehen. Der König steht in der Mitte des Spielfelds.

Ein Team beginnt und versucht, mit den Wurfhölzern die gegnerischen Kubbs umzustossen. Dabei wird von unten nach oben geworfen, sodass das Wurfholz nicht quer fliegt oder rotiert. Achtung: Der König darf nicht umfallen, sonst ist das Spiel sofort verloren. Wenn Team A Kubbs von Team B trifft, werden diese in die Platzhälfte von Team A geworfen und dort aufgestellt, wo sie gelandet sind. Nun muss Team B erst versuchen, die Kubbs zu treffen, die im gegnerischen Feld stehen. Erst dann darf es auf die Kubbs am Rand zielen. Trifft Team B die Kubbs im Feld nicht, ist das ein grosser Vorteil für Team A. Es darf nun von der Linie des vordersten Feldkubbs werfen. So wird gespielt, bis alle Kubbs vom Gegner getroffen wurden. Zum Schluss wird der König umgestossen und das Team gewinnt. Klingt alles komplizierter, als es ist. Hat man mit Kubb mal angefangen, versteht man schnell, um was es geht. Wesentlich schwieriger ist es natürlich, die Holzklötze mit dem Wurfholz auch wirklich zu treffen. Ein spannender Wettbewerb an der frischen Luft, für den man etwas Platz braucht. Als Untergrund eignet sich beinahe alles – sogar Schnee. Nur eben sollte die Fläche sein.

Woher das Spiel genau stammt und wer es erfunden hat, ist nicht restlos geklärt. Erzählungen zufolge sollen bereits die alten Ägypter ein ähnliches Wurfspiel praktiziert haben. Beliebt war Kubb bestimmt aber bei den Wikingern. Oft wird das Spiel deshalb auch heute noch als Wikingerschach bezeichnet. Beim Kriegervolk ging es aber weit brutaler zu und her. Geworfen haben sollen die Nordländer mit Äxten. Verletzungen inklusive. Eine andere Theorie besagt, dass Kubb im 20. Jahrhundert in der kleinen Ortschaft Kubbe in Schweden erfunden wurde. Auf jeden Fall wird in Schweden seit 1995 jährlich die Kubb-Weltmeisterschaft ausgetragen. Da spielen übrigens auch Schweizer Teams an der Spitze mit. 2018 wurde eines Weltmeister, 2019 ein anderes Vize-Weltmeister.

So oder so, Kubb ist etwas für alle, die sich gerne draussen in einem Tunier messen. Aber ich habe Sie gewarnt, das Spiel kann den Ehrgeiz reizen, oder überreizen.

Kubb: für zwei bis zwölf Spieler, ab fünf Jahren, Spieldauer 10 bis 20 Minuten pro Runde. Das Spiel kann im Fachhandel oder online gekauft werden. Anleitungen zum Selberbasteln gibt es ebenfalls online.