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Wenn Katzen explodieren

Katzen? Süss. Flauschig. Launig! Vielleicht sehe nur ich als Hundemensch das so, aber im Gegensatz zu meiner Fellnase lassen sich die meisten «Büsis» nur dann streicheln, wenn es ihnen passt. Die Reaktionen auf Annäherungsversuche können ebenso schnurrend wie augenauskratzend sein. Und so verwundert es mich, als Hundemensch, nicht wirklich, dass das Spiel, welches ich auf den kommenden Zeilen vorstelle, «Exploding Kittens» und nicht «Exploding Doggos» heisst. Nun ja. Das Spielprinzip ist schnell erklärt. Wer eine explodierende Katze zieht, hat verloren. Was also macht den Reiz dieses Spiels aus? Zu allererst: Es ist wirklich sehr lustig. Die Karten stecken voller Wortwitz – zwischen derben, kindischem und nerdigem Humor. Und, obwohl im Spiel sehr oft das Glück entscheidet, kann man Mitspielenden die Partie ganz schön vermiesen. Dazu später mehr. Erst ein kurzer Crashkurs in «Exploding Kittens».

Es ist ein reines Kartenspiel, weshalb es ausser der Karten tatsächlich nicht viel zu erklären gibt. Jede Person erhält zu Beginn einer Partie sieben zufällige Karten auf die Hand, dazu noch eine Entschärfungskarte. Bin ich am Zug, dann habe ich die Wahl zwischen passen und spielen. Entscheide ich mich für Zweiteres, so kann ich eine oder mehrere Karten aus meinem Deck ausspielen. Was die Karten können, steht direkt auf ihnen geschrieben. Wenn ich keine Karten mehr ausspielen will und die Aktion(en) ausgeführt habe, muss ich eine Karte vom Nachziehstapel nehmen. Ziehe ich eine «Exploding Kitten»-Karte, bin ich sofort tot. Ausser, ich spiele die Entschärfung aus und rette mich, beispielsweise mit einem Laserpointer. Daraufhin darf ich die explosive Karte wieder an beliebiger Stelle untermischen. Ich könnte sie beispielsweise zuoberst auf das Deck legen und so dem oder der Nachfolgenden eins auswischen. Das Spiel geht reihum. Es gewinnt, wer die Katzenexplosion überlebt.

Neben den gefährlichen Explosionskarten gibt es auch nützliche Karten im Spiel. So darf ich beispielsweise mit «Blick in die Zukunft» die obersten drei Karten des Nachziehstapels ansehen. Das macht insofern Sinn, als dass ich dann weiss, ob da eine «Exploding Kitten»-Karte liegt. Ist dem so, könnte ich eine Hops-Karte spielen und so meinen Spielzug beenden, ohne eine Karte ziehen zu müssen. Das muss ich übrigens auch nicht, wenn ich die Aktion-Karte spiele. Der oder die Nachfolgende muss dann zwei Züge hintereinander machen. Mit der Wunsch-Karte gibt mir ein Mitspieler respektive eine Mitspielerin eine Karte. Er oder sie darf aber entscheiden, welche. Mit der Nö-Karte kann ich Aktionen meiner Kontrahenten und Kontrahentinnen verhindern. Aber Achtung. Aus zwei «Nös» wird ein «Doch». Neben all diesen Karten befinden sich noch fünf andere Katzenarten im Spiel. Alleine sind sie machtlos, als Pärchen ausgespielt, darf ich einem Mitspieler, einer Mitspielerin eine Karte aus der Hand klauen. Spiele ich sie als Drilling, müssen sie mir eine Karte meiner Wahl schenken.

«Exploding Kittens» ist bestimmt Geschmackssache. Genauso wie Humor, oder ob man Hunde- oder Katzenmensch ist. Das Spiel ist aber sehr kurzweilig und eignet sich auch für grössere Gruppen. Es braucht wenig Erklärung und kann schnell gespielt werden. Der Hype um das Spiel ist riesig. «Exploding Kittens» ist aus einem Crowdfunding-Projekt entstanden und sammelte über acht Millionen Dollar. Übrigens gibt es zum Spiel diverse Erweiterungen. So oder so. Ich finde, es passt wunderbar zum launigen Katzenwesen und in eine gesellige Runde Spielbegeisterter.

«Exploding Kittens»: Für zwei bis fünf Spielende, ab sieben Jahren, Spieldauer 20 Minuten. Das Spiel kann im Fachhandel oder online gekauft und auch in der Stadtbibliothek Chur ausgeliehen werden.

Gamescorner

Kampfkunst will gelernt sein

Es ist mal wieder Zeit für Heldinnen und Helden. Im neuesten Ableger der «Fire Emblem»-Reihe versucht ein wahrlich von dunklen Gedanken getriebener Schurke, die ganze Welt in den Abgrund zu ziehen. Doch die Heldinnen und Helden stehen schon bereit und geben ihr Bestes, wenn denn die Spielerin, der Spieler in diesem Strategie-Rollenspiel weiss, wie man sich taktisch klug aufstellen sollte.

Die Geschichte in «Fire Emblem Engage» spielt linear, bringt aber immer wieder spannende Kämpfe hervor. So beginnt das Spiel mit einem Rückblick auf vergangene Erlebnisse. Das Spiel startet dann ungefähr 1000 Jahre später in der schönen Welt Elyos.

Damit es den Spielenden auch nicht langweilig wird, geht es gleich zu Beginn so richtig los, als gegen Horden von düsteren Kreaturen gekämpft werden muss. Die Monster sind unterschiedlich stark, sodass ein «Aufleveln» der Charaktere von Vorteil ist. Genauso wie das taktische Verhalten vor und während dem Kampf.

Die Story rund um das Game ist sehr spannend und bietet viele Überraschungen. Auch das Kampfsystem vermag mit seinen verschiedenen taktischen Möglichkeiten zu überzeugen. Die Schlachten bieten der Spielerin, dem Spieler Abwechslung, sodass der Spass am Spielen nicht vergeht. Und wer sich doch einmal verloren fühlt im Kampf, kann auf die ausführlichen Tutorials zurückgreifen, damit man doch noch als Sieger respektive Siegerin aus der Schlacht hervorgeht. Ein guter Titel für siegreiche Stunden.

Dominik Steinmann

«Fire Emblem Engage» wurde auf der Switch getestet.
Ab 12 Jahren.