«Willkommen in Crime City – einer Stadt, in der hinter jeder Ecke das Verbrechen lauert. Verhängnisvolle Geheimnisse, hinterhältige Überfälle und kaltblütige Morde sind hier an der Tagesordnung.» Was wie der Teaser für eine Krimiserie klingt, ist in Wirklichkeit ein Spiel. Ein Spiel, in dem die Mitspielenden zu Detektivinnen und Ermittlern werden. Gefordert sind Kombinationsfähigkeit und vor allem gute Augen, um die vielen Verbrechen in der Stadt aufzuklären.
Fälle mit Namen wie «Dead Cat», «Kopfsache» und «Lovesong» erklären noch nicht unbedingt, um was es bei den Ermittlungen geht. Gut deshalb, sind in «Micro Macro: Crime City» alle Fälle mit ihrer Schwierigkeitsstufe angegeben. Wem selbst der kniffligste Fall noch zu einfach ist, kann auf die Profivariante ausweichen, die ebenfalls in der Spielanleitung beschrieben wird. Gut zu wissen für alle Eltern ist ausserdem, dass bei der Übersicht ebenfalls angegeben ist, wie kindgerecht die Fälle sind. Das variiert von: Weder Mord noch körperliche Gewalt oder Sexualität werden dargestellt, über Unfälle, Mord und Leiche sowie Todesursachen werden thematisiert oder gezeigt, bis hin zu expliziten Szenen und Darstellungen. Wer am Schluss alle Fälle gelöst hat, auf den oder die warten noch weitere versteckte Rätsel auf www.micromacro-spiel.de. An dieser Stelle übrigens eine besonders grosse Empfehlung, dieses Spiel in der Stadtbibliothek, einer anderen Ludothek oder sonst wo auszuleihen. Denn wirklich Spass machen Fälle und Spiel nur, wenn man ihnen zum ersten Mal begegnet.
Kommen wir nun also zum Spielprinzip. Als Einzelspieler respektive Einzelspielerin oder gemeinsam im Team wird nun versucht, einen Kriminalfall zu lösen. Zur Spielvorbereitung wird die grosse Stadtkarte auf einem Tisch oder auf dem Boden ausgebreitet, sodass alle Mitspielenden einen guten Blick darauf haben. Achtung: gutes Licht ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung. Ausserdem werden die Lupe sowie die Fallkarten bereitgelegt. Nun wird jemand bestimmt, wer die Rolle des Kommissars oder der Kommissarin übernimmt. Diese Person leitet die Ermittlungen und ist dafür verantwortlich, die Kartentexte vorzulesen. Jeder Fall beginnt mit der Startkarte. Sie gibt einen Überblick über das zu klärende Verbrechen und zeigt, um welche Figur es sich im Fall dreht. Jede Karte enthält Hinweise, aber auch konkrete Fragen. Die Lösungen für die Karten sind immer in Szenen auf dem Spielplan zu finden. Wenn jemand glaubt, die passende Szene und damit die richtige Antwort gefunden zu haben, dreht der Kommissar oder die Kommissarin die Karte um und überprüft die angegebenen Koordinaten und die abgebildete Szene. Übrigens: Reine Vermutungen genügen nicht. Ist die Lösung richtig, liest der Kommissar weiter. Ist die Lösung falsch, legt die spielleitende Person die Karte zurück, ohne den Text zu lesen. Sie darf jedoch nicht mehr mithelfen, da sie die Antwort ja nun kennt. So geht das Spiel weiter – von Karte zu Karte – bis zur Lösung des Falls.
«Micro Macro: Crime City» ist ein kurzweiliges und amüsantes Spiel für erwachsene Krimifans und ältere Kinder. Vielleicht lässt sich das Spiel mit der richtigen Deko und in Kombination mit einem spannenden Film gar zu einem ganzen Krimiabend ausbauen? So oder so, hier noch ein letzter Hinweis von mir: Die naheliegendste Lösung ist meistens nicht die richtige. Und wie gesagt: Kombinationsfähigkeit und gute Augen sind gefragt!
Micro Macro: Crime City»: für ein bis vier Spielende, ab zehn Jahren, Spieldauer 15 bis 45 Minuten. Das Spiel kann im Fachhandel oder online gekauft und auch in der Stadtbibliothek Chur ausgeliehen werden.