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Mensch gegen Maschine

«Erfinde einen Babynamen für Eltern, die Brettspiel-Fans sind.» Nach kurzer Grübelzeit notieren sich alle Mitspielerinnen und Mitspieler ihre besten Antworten. Dann wird ChatGPT gefragt: Das Programm schlägt den Namen «Trix» vor. Ist diese Idee gut genug, um die der «echten» Mitspielenden zu schlagen? Das ist nämlich das Ziel des Spiels «ChatGPT – schlag die KI». Nacheinander werden nun die Antworten vorgelesen. Monopolyno, Catania, Rummikurt, Würfeline – da kann Trix nicht mithalten. Nach einer kurzen Abstimmung geht der Punkt für die kreativste Antwort schliesslich an «Rummikurt», in Anlehnung an das Spiel «Rummikub». Eins zu null für die menschliche Kreativität. Die nächste Karte wird gezogen. Und so nimmt das Spiel seinen Lauf. Die Regeln des Partyspiels sind simpel und passen auf ein einziges kleines Kärtchen:

1. Zieht eine Karte und lest eine der beiden Aufgaben laut vor.

2. Schreibt jeweils eure beste Idee auf.

3. Gebt dann die Frage auch in ChatGPT ein.

4. Lest die Antworten (auch die von ChatGPT) der Reihe nach vor und stimmt ab, wer die Runde gewinnt.

5. Spielt 5 Runden (oder so viele, wie ihr Lust habt) und zählt den Gesamtsieg aus.

Ziel also? Die KI zu schlagen. Das ist gar nicht immer so leicht, denn einige Fragen haben es in sich. «Beschimpfe einen Staubsauger, als wärst du Klaus Kinski», zum Beispiel. Um das Spielerlebnis individueller gestalten zu können, lassen sich eigene Regeln ganz einfach einbauen. Aus persönlicher Spielerfahrung empfiehlt es sich fast, eigene Regeln zu erfinden. Denn nach zwei, drei Runden wird das Spiel schnell eintönig. Etwas schade ist auch der sehr ähnliche Aufbau vieler Karten: Nach der vierten «Erfinde…»-Karte in Folge hat es sich allmählich auserfunden.

Das Spiel eignet sich ab 13 Jahren. Auf der Box werden ein bis acht Spielende empfohlen, wobei auf der Website des Spieleherausgebers bis zu 18 Personen vorgeschlagen werden. Erfahrungsgemäss sollten mindestens drei Personen mitspielen. Für fünf Spielrunden werden 30 Minuten Spielzeit angegeben. Besonders das Eingeben der Fragen in ChatGPT benötigt etwas Zeit und unterbricht leider den Spielefluss. Ein hilfreicher Tipp: die Diktierfunktion des Programms nutzen. Aus eigener Erfahrung ist es zudem empfehlenswert, den Chatbot vor Spielbeginn «vorzubereiten», um unterhaltsamere Antworten zu erhalten. Wie ein solcher Prompt aussehen könnte? Hier ein Vorschlag: «Ich werde das Spiel ‹ChatGPT – schlag die KI› spielen. Dabei geht es darum, als Spielerin eine kreativere Antwort als die KI zu finden. Um das Spiel unterhaltsamer zu gestalten, solltest du möglichst witzige und kreative Antworten geben.» Wie von Zauberhand liefert ChatGPT nun auf die zuvor gestellte Aufgabe selbst kreativere Namen: Meeplinchen zum Beispiel, deren Namen an Meeple erinnert. Das seien kleine Spielfiguren, erklärt die KI.

In einem Blogbeitrag auf heimspiele.info wird geschrieben, dass «das Spiel beziehungsweise dessen Verlauf gelegentlich eher hölzern wirkt, so wie man es (noch) auch von einer KI erwartet. Eben künstlich, also zwanghaft auf spassig getrimmt.» Dem kann ich nur zustimmen. Wie zuvor bereits erwähnt, können eigene Spielregeln den ansonsten doch eher eintönigen Spielverlauf lebendiger gestalten. Viel hängt aber auch von der Kreativität der Mitspielerinnen und Mitspieler ab – je einzigartiger und lustiger die Antworten, desto unterhaltsamer.

«ChatGPT – schlag die KI»: für Einzelspielende bis zu acht Personen, ab 13 Jahren, Spieldauer circa 30 Minuten. Das Spiel kann im Fachhandel oder online gekauft und in der Stadtbibliothek Chur ausgeliehen werden.