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Abenteuerliche Reise

Dieser Spieletipp ist eigentlich auch ein Filmtipp. Und ganz ursprünglich eine Buchempfehlung. Es geht um «Der Herr der Ringe», das Meisterwerk von J. R. R. Tolkien. Um die Reise der Gefährten, um den Einen Ring zu vernichten. Und um alle Wege und Umwege, die die Truppe aus Hobbits, Menschen, Zwergen, Elben und Zauberern bis zum Schicksalsberg überwinden muss. Für das Spiel, das ich vorstellen möchte, ist es nicht notwendig, den Inhalt der Geschichte zu kennen. Mir als Fan der Filmtrilogie und allgemein des Fantasy-Klassikers hat das Spiel aber vor allem deswegen Freude bereitet.

Worum gehts? Im Adventure-Book-Game «Der Herr der Ringe» versucht man – alleine oder kooperativ mit anderen – die verschiedenen Herausforderungen in aufeinanderfolgenden Kapiteln zu bewältigen. Das Spiel ist als Buch aufgebaut und folgt der Reise der Gefährten. Optisch ist das Werk an die Filmreihe und die darin vorkommenden Schauspielerinnen und Schauspieler angelehnt.

Kapitel 1 beginnt im Auenland, wo das Abenteuer für die Hobbits Frodo, Samweis, Merry und Pippin beginnt. Sie müssen ihren Weg nach Bree finden, ohne von den Schwarzen Reitern erwischt zu werden. Keine Angst, wer hier nur Bahnhof versteht. Die Regeln sind nämlich simpel und unabhängig von der Geschichte zu verstehen. Die Mitspielenden spielen zusammen, niemand kontrolliert einen spezifischen Charakter. Die Spielzüge folgen immer demselben Prinzip. In einem ersten Schritt können Spielfiguren gratis bewegt werden. In einem zweiten Schritt können weitere Felder gezogen werden, jedoch müssen dafür Karten abgegeben werden. In dieser Phase darf man auch eine Karte mit Mitspielenden tauschen sowie Sonderkarten oder «Der Eine Ring»-Karten spielen. Danach werden wieder Story-Karten aufgenommen. Sie haben unterschiedliche Kräfte und werden auch benötigt, um Herausforderungen abzuschliessen. Zum Ende eines Zuges muss eine Karte vom Handlungskarten-Stapel gezogen und sofort ausgeführt werden. Wenn man noch mehr als sechs Karten auf der Hand hat, muss man zusätzliche Karten ablegen, die dann aber keine Funktion mehr haben.

Pro Kapitel gibt es mehrere Herausforderungen, die man abschliessen muss. Wenn alle davon abgeschlossen wurden, ist das Kapitel beendet. Während des gesamten Spiels hat aber auch Sauron sein böses Auge auf die Mitspielenden geworfen. Wird die Kraft des Einen Rings genutzt oder hat man das Kapitel verloren, muss ein Feld weiter auf der Verderbnisleiste gezogen werden. Ist man vor dem Ende des Spiels am Ende der Leiste angekommen, hat man verloren. Ein Kapitel ist übrigens verloren, wenn unterschiedliche Aktionen eintreten oder wenn der Handlungskarten-Stapel aufgebraucht ist.

Die Seiten im Abenteuer-Buch sind übersichtlich und man bekommt zusätzliche Informationen über die Protagonistinnen und Protagonisten, die Geschichte und die Herausforderungen. Das Entdecken macht Freude. Wie hoch der Wiederspielwert ist, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber als positiv empfinde, ist, dass man das Adventure-Book-Game kapitelweise spielen und somit auch unterbrechen kann.

«Der Herr der Ringe» macht auf alle Fälle Lust, sich (wieder) ins unglaubliche Universum von Tolkien zu stürzen. Und hier nun der Filmtipp und die Buchempfehlung. Wer beides nicht kennt – oder es sich schon lange nicht mehr zu Gemüte geführt hat –, hat bestimmt spätestens nach diesem Spiel Lust auf eine abenteuerliche Reise für im Advent.

«Der Herr der Ringe»: für ein bis vier Spielende, ab zehn Jahren, Spieldauer 20 ​Minuten pro Kapitel. Das Spiel kann im Fachhandel oder online gekauft und auch in der Stadtbibliothek Chur ausgeliehen werden.