Lucius: «Lucius»

Nicht nur hat die Band Lucius mit ihren beiden fantastischen Sängerinnen Jess Wolfe und Holly Laessig eigene Meilensteine in die Musiklandschaft gesetzt. Ebenso waren (und sind) die beiden Ladys gefragte Gesangs-Veredelungs-Gäste bei namhaften Kolleginnen und Kollegen ihrer Zunft. So bei Sheryl Crow, bei Mavis Staples oder bei Jesca Hoop (sie war Büwo-Hörtipp im November 2022). Weiter beim letzten Wunderalbum von T-Bone Burnett (siehe Hörtipp von Juni 2024) und Anfang Jahr beim rasanten Country-Album «Look up» von Ex-Beatle Ringo Starr – um nur einige wenige Könnerinnen und Könner zu nennen.
Es ist also nicht falsch zu behaupten, dass die beiden amerikanischen Sängerinnen, die gerne im Zwillingskostüm und mit -frisuren auftreten etwas auf den Stimmbändern haben. Sie kennen sich denn auch schon seit vielen Jahren, haben zusammen Musik studiert und sind nach eigenen Aussagen sehr freundschaftlich und eng miteinander verbunden – auch neben dem Bandleben von Lucius. Auf Youtube sind diverse mitreissende und berührende Muster ihres Wirkens festgehalten.
So waren denn die Erwartungen gross, als vor Längerem ein neues Album mit elf Songs angesagt wurde. Der Opener «Final days» beginnt verhalten und steigert sich nach und nach zum treibenden Pop-Song. Diverse der neuen Lieder haben diesen coolen balladenhaften Anstrich mit teilweise himmlischem Ohrwurmcharakter («Do it all for you», «Mad Love», «Stranger danger»). Ein flott trabendes Nümmerchen ist «Old tape». «Impressions» und «Gold rush» hingegen schlenkern gemütlich und mit besonderen Harmonien aus den Boxen. Bleiben noch «Borderline» und das sphärisch aufgeladene «Orange blossom», in denen Wolfe und Laessig erneut mit himmlischen Gesangsharmonien glänzen. «At the end of the day» beschliesst ein alles in allem ruhiges «Pop-at-its-best-Album». Ideen für Songs und ihre Texte würden sie aus den vielen persönlichen Gesprächen schöpfen, die irgendwo zwischen Kaffeekränzchen und Therapien liegen würden, erzählen sie in einer Talkshow.
Podcast-Tipp
Lara Buchli
«Mord auf Ex»
«Aber so was geschieht ja zum Glück nur in Filmen.» Na ja, leider nicht immer. Marvel und seine Antiheldinnen und -helden bleiben sehr wahrscheinlich Fiktion, aber in Krimis und Horrorfilmen steckt doch mehr Wahrheit dahinter als man meint. Und solche Fälle geschehen oft in der näheren Umgebung, ohne dass man es überhaupt mitbekommt. Über solche Fälle berichten die beiden Frauen Leonie Bartsch und Linn Schütze in ihrem Podcast «Mord auf Ex». Doch sie erzählen nicht nur, wie die Morde geschehen sind, sondern sprechen – neben der ganzen Recherchearbeit – mit Überlebenden, Zeuginnen und Experten. Ausserdem wechselt der Schauplatz auch immer wieder in den Gerichtssaal, wo über die Mörder und Mörderinnen geurteilt wurde. Jeden Montag gibt es eine neue Folge, in der die beiden Frauen neue Mordfälle vorstellen und noch einmal aufleben lassen. Die Morde spielen dabei überall auf der Welt.