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Galen & Paul: «Can we do tomorrow another day?»

Galen Ayers Grossvater war Italiener, Vater Kevin Ayers von der Band Soft Machine war Brite, geboren wurde sie in Frankreich, aufgewachsen ist sie in Mallorca und zur Schule ging sie in England. Zuletzt lebte Galen u.a. auf der griechischen Insel Hydra. Ähnlich abenteuerlich ist die Karriere von Paul Simonon, dem Mitbegründer und Bassisten der britischen Rockband The Clash, verlaufen. Sein Grossvater hatte Wurzeln in Belgien und seine Mutter wurde in Nizza geboren, zuletzt war der passionierte Kunstmaler in Spanien unterwegs. In London habe er Galen getroffen, die er wohl seit vielen Jahren kenne, jedoch noch nie mit ihr zusammengearbeitet habe, so Simonon in einem Online-Interview. Sie hätten sich auf Anhieb gut verstanden und darum beschlossen, gemeinsam zu musizieren. «Galen & Paul war unser Rettungsboot, um unsere persönlichen Situationen mit Musik auszudrücken», sagt Galen Ayers im erwähnten Interview. Schon im Januar 2022 gingen sie mit der Produzentenlegende Tony Visconti ins Studio, um an ihren Songs zu werkeln – ohne Plan, wie sie sagen. Als Resultat haben die Beiden diesen Frühsommer eine besondere und sehr sympathische Produktion abgeliefert. Das Album sei nicht corona-geprägt, viel eher sei es vom Brexit beeinflusst, erklären Galen und Paul übereinstimmend – denn sie seien überzeugte Europäer und offen für fremde Kulturen. Entsprechend verschmelzen in ihren Songs diverse Stilrichtungen: Einfaches, aber zu Herzen gehendes Singer-Songwriter-Spiel («Lonely Town», «The Lighthouse Waltz», «Mi camino»), groovig-cooler Zuckerwatten-Pop («It’s another night», «Room at the top») oder karibisch-heiteres Reggae-Feeling («Hacia arriba», «Esmeralda»). Ebenso im Angebot ein Herz-Schmerz-Schaukler («No es necesario») und jazzig Angestaubtes («I’ve never had a good time … in Paris»). Song Nr. 10 ist ein witziges Seemannslied («A sea shanty»). In diesem Lied mit von der Partie: Damon Albarn von den Blur. Nicht nur dieser Song ist einer für die Dauerschlaufe.