Carrousel: «Éclaircies»
«Endlich sind sie zurück auf der Bühne …» oder, «wenn dir Zaz, Mylene Farmer oder Charlotte Gainsbourg gefallen, dann gefallen dir auch Carrousel». So oder ähnlich preisen Konzertveranstalter Carrousel auf ihrer aktuellen 2025-Tour an: Noch ein Beispiel gefällig? «Jedes Konzert ist wie eine Auszeit, in der man starke Emotionen in einer herzlichen Atmosphäre feiert und teilt.» Das sind doch verlockende Aussagen, um sich «Éclaircies» (Aufheiterungen), das neue Album des französisch-schweizerischen Pop-Duos näher anzuhören.
Seit bald 20 Jahren sind Sophie Burand und Léonard Gogniat gemeinsam unterwegs, sowohl familiär als auch musikalisch. Schon 2007 – bei ihrem ersten Treffen als Strassenmusikantin und Strassenmusikant in Südfrankreich – habe es gefunkt und funktioniert, erklärt Gogniat in einem Interview. Bald stellten sich erste Erfolge ein, welche es ihnen erlaubte, ihre Jobs als Lehrpersonen aufzugeben und sich ganz der Musik zu widmen. Lieblich und flauschig-locker sind auch die neuen Lieder der beiden, die sich mittlerweile europaweit eine grosse Fangemeinde erspielt haben. Das Duo singt oft zweistimmig von der Sorge um die Welt, über ihre Ängste («Je rêve»), über das Weggehen und das Wiederkommen und die Suche nach Gold («De l’or»), über die Sonne, das Meer («Océane») und andere Naturerlebnisse – oder über das Überwinden von düsteren Tagen («Vendredis pluvieux»). Die sympathischen Regenbogen-Lieder mit Anleihen bei der Chanson-Tradition und ansatzweise beim 80er-Jahre-Pop («Essoufflés») bringen gute Laune, die einschmeichelnden und flotten Harmonien bleiben gerne im Ohr hängen. In der Regel kümmere sich Gogniat um das Schreiben der Songs, Burande sei es, welche die schön gereimten Texte schreibe.
Und wem die Carrousel-Lieder zu schön lackiert sind, höre sich ein anderes französisch-sprachiges Pärchen an: The Limiñanas und ihren neusten Wurf «Faded» – eine Sammlung mit alternativen Songs zwischen Indierock und Garage, welche am gleichen Tag wie «Éclaircies» veröffentlicht wurde.
Podcast-Tipp
Andri Dürst
persoenlich.com
Medien berichten zwar viel über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport und so weiter, aber nur selten über sich selbst. Die Medienkritik komme in unserem Land oft zu kurz, hört man immer mal wieder. Gut also, gibt es das Kommunikationsmagazin «persönlich». Seit etwas mehr als einem Jahr nehmen dessen Macherinnen und Macher einen wöchentlichen Podcast auf. Chefredaktor Matthias Ackeret diskutiert abwechselnd mit einem seiner Redaktionsmitglieder über zwei aktuelle Themen. Sei es aus der Medienwelt oder aus der Werbebranche. Und so kommen Diskussionspunkte aufs Tapet, die wohl an vielen Stammtischen nicht fehlen dürfen: UKW-Abschaltung, Migros-Kritik, ESC oder Bundesratswahlen. Und hier kommen auch Matthias Ackerets journalistischen Fähigkeiten gut zum Vorschein: kritisch, aber nicht hetzerisch. Genauer Beobachter, aber nicht detailversessen. Offenherzig, aber nicht anbiedernd.