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Bild zVg

Wann kommt die Kripo zum Einsatz?

Thomas Kühne ermittelt bei der Kriminalpolizei und erzählt anhand von drei Szenarien, wann die Arbeit der Kripo beginnt.

Ein Mann verletzt in der gemeinsamen Wohnung seine Frau.

«In erster Linie rücken die Stationierten des jeweiligen Polizeistützpunktes aus. Dies mit dem Grundauftrag, weitere Straftaten zu verhindern. Falls der Zutritt zur Wohnung nicht gewährt wird oder nicht möglich ist und die Frau einer akuten Gefahr durch den Mann ausgesetzt sein sollte, wird die Verhandlungsgruppe beigezogen. Deren Ziel ist es, den Mann durch mündliches Verhandeln und durch Gespräche zum Aufgeben zu bewegen, um dadurch die Situation zu entschärfen und die Frau zu retten. Wenn die Frau schwer verletzt worden ist, übernehmen wir als Fachdienst die weiteren Ermittlungen.»

In einem Dorf brennt innerhalb kurzer Zeit der dritte Stall.

«Wir haben eine Brandermittlung, ein Fachdienst der Kriminaltechnik. Die Kolleginnen und Kollegen würde vor Ort versuchen herauszufinden, warum es überhaupt gebrannt hat. War beispielsweise ein Brandbeschleuniger im Einsatz? Ist tatsächlich davon auszugehen, dass ein Delikt dahinter steckt und es sich um Brandstiftung handelt, dann würden wir eingeschaltet werden. Ein klassisches Seriendelikt ist übrigens auch der Einbruchdiebstahl. Auch da sind wir vom Ermittlungsdienst relativ schnell mit ihm Boot.»

Ein Jugendlicher wird im Ausgang verprügelt.

«Würde im Welschdörfli jemand ‘abagschlaga’, dann rücken zuerst die Kolleginnen und Kollegen der Polizeistützpunkte aus. Sie klären dann ab, wie schwer die Verletzungen sind. Ist die Person ansprechbar und nicht schwer verletzt, dann hat sie die Möglichkeit, selbst Anzeige zu erstatten. Bei Schwerstverletzten würde der Fall zu uns kommen. Auch da würden wir beim Umfeld beginnen. Mit wem hat er sich getroffen? Gab es Kameras oder Handys, die die Schlägerei aufgezeichnet haben? Vielleicht würden wir gar einen Zeugenaufruf machen.»