Chris Wenner: «Not old enough»

Die Musik und das Musikmachen in verschiedenen Bands begleiten Chris Wenner von frühster Jugend an. Zudem sei es schon immer seine Passion gewesen, eigene Lieder zu schreiben. Wenner ist also ein geübter Liedermacher und so, wie es aussieht, kann der Senior genau das immer noch nicht lassen – und das wunderbar gut bis grossartig. Neben seiner beruflichen Laufbahn (Wenner soll erfolgreich als Wirtschaftsanwalt in einer eigenen Kanzlei gewirkt haben) hat der Deutsche aus Bonn all die Jahre im Stillen musiziert und auch Songs für andere geschrieben.
Aber so richtig los ging es erst nach seiner Pensionierung, als er einen Vertrag bei einem deutschen Label unterschreiben konnte. Im Sommer 2020 erschien «New born man» und zwei Jahre später die CD «Maywind», welche die physische Sammlung von früheren, regelmässig veröffentlichten Online-Singles ist. Mit 69 Jahren hat er nun sein drittes Pensionsalbum veröffentlicht – «Not old enough». Das Album mit 14 Songs («Too bad» in zwei Versionen) ist bemerkenswert. Eine eigene sehr sympathische und helle Stimme, schöne Harmoniegesänge, feine Gitarren- und Pianosounds und auch schlichte, sorgfältige Arrangements prägen dieses akustische Kleinod. Die «Noch-nicht-alt-genug-Lieder» des Folk-Pop-Sängers erinnern an «Simon & Garfunkel», «Crosby», «Stills», «Nash & Young», an Tom Petty oder auch an den Singer-Songwriter James Taylor.
Ob der Titelsong «Not old enough», ob «Undone», ob «May you always shine» oder «I can make my life rerun» – alle Songs haben ihre dezenten Wendungen und Eigenarten mit äusserst gelungenen Instrumentierungen. Grossmehrheitlich singt er von den «Ups and Downs» seines Lebens, nur bei einzelnen seiner Texte sei die Frage erlaubt, ob ein knapp 70-jähriger Anwalt und Jurist nicht mehr zu sagen hätte, als über seine persönlichen Befindlichkeiten zu singen – nichtsdestotrotz. «Not old enough» ist eine Entdeckung – und sowieso ein Leitspruch, den sich manch ein Senior oder eine Seniorin hinter die Ohren schreiben könnte.
Podcast-Tipp
Lara Buchli
«Wissen Weekly»
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