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Wieso kommt da niemand drauf?

Menschen denken unterschiedlich. Und erklären sich selbst und anderen die Welt auf verschiedene Weisen. Das wird beim Spiel «Concept» deutlich, macht aber auch dessen Reiz aus. Welches Konzept mehrheitsfähig ist, zeigt sich im Spielverlauf. Und ab und zu fragt man sich beim Erklären: Wieso kommt da niemand drauf?

«Concept» ähnelt dem Klassiker «Tabu». Nur werden die Begriffe nicht umschrieben, sondern mit Piktogrammen erklärt. Das Spiel funktioniert ganz ohne Worte – gelegentliche Verzweifelausrufe nicht mitberücksichtigt. In jeder Runde wird eine Person, ein Begriff oder ein Sprichwort erklärt, in dem Legewürfel auf verschiedene Abbildungen gelegt werden. Es werden zu Beginn Zweier-Teams gebildet. Gemeinsam zieht das Team, welches mit Erklären dran ist, eine Karte, auf der insgesamt neun Begriffe, Personen oder Sprichwörter stehen. Diese sind nach ihrer Schwierigkeit in Kategorien eingeordnet. Das Team sucht gemeinsam aus, welches Wort es erklären will – natürlich so, dass die Ratenden nicht sehen, um welches Spiel es sich handelt. Gemeinsam einigt sich das erklärende Team auf ein Hauptkonzept, mit welchem es den gewählten Begriff erklären möchte. Dieses wird mit dem grünen Fragezeichen markiert. Nun legt das Team weitere grüne Erklärwürfel auf Piktogramme, die mit dem Hauptkonzept zu tun haben. Falls die Erklärenden später noch einen anderen Erkläransatz probieren möchten, können sie mit den Ausrufezeichen und den Würfeln in der Farbe dieser anzeigen, dass nun noch ein anderes Konzept folgt. Die Personen, die erklären, dürfen nur mit «ja» oder «nein» antworten. Oder – je nach Abmachung – auch mit «warm» oder «kalt».

Ein Beispiel gefällig? Das Erklärteam setzt das Fragezeichen auf das Feld «Mann». Es ist also klar, dass eine männliche Figur gesucht wird. Einen weiteren grünen Würfel setzt es auf das Feld «Theater, Film, Kamera». Es könnte also sein, dass es sich bei der gesuchten Person um einen Schauspieler handelt. Nun nehmen die Erklärenden ein Ausrufezeichen und stellen dieses ebenfalls auf das Feld «Film». Dazu Würfel auf «Wasserfahrzeug, Meer, Schwimmen», «Wasser, Flüssigkeit, Nass» und «klein, tiefer, unter». Wer schlau kombiniert, kann nun davon ausgehen, dass ein Film gesucht wird, bei dem ein Schiff gesucht wird, das im Wasser ist und untergeht. Beide Konzepte zusammen: Eine männliche Person, die etwas mit Film zu tun hat, gleich ein Filmstar. Der Film dreht sich um ein Schiff im Wasser, das untergeht, also vielleicht «Titanic». Die gesuchte Person ist wahrscheinlich Leonardo di Caprio. Wird der gesuchte Begriff erraten, bekommt die Person, die richtig gelegen hat, einen Punktechip mit zwei Punkten und die beiden Erklärpersonen je einen mit einem Punkt. Im Normalfall werden zwölf Runden gespielt, sodass alle Punkte verteilt werden können. Es gewinnt, wer am Schluss die meisten Punkte gesammelt hat.

Klingt eigentlich ganz einfach, oder? Nun ja, für das Erklärteam macht ja auch alles absolut Sinn. Die Hinweise können aber bei den Mitspielenden völlig andere Assoziationen wecken als von den Erklärenden intendiert. Zuletzt hatte meine Spielgruppe lange bis sehr lange, um «Kopfwehtablette» zu erraten. Übrigens gibt es «Concept» auch speziell für Kinder. Es ist also ein Spiel für jedes Alter.

«Concept Kids»: für vier bis zwölf Spielende, ab zehn Jahren, Spieldauer circa 40 Minuten. Das Spiel kann im Fachhandel oder online gekauft und auch in der Stadtbibliothek Chur ausgeliehen werden.